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Hast du einen Garten?

Dann geht es dir vielleicht ähnlich wie mir in der letzten Zeit, als unser Wetter so feucht, fast tropisch war:

Das Zeug wucherte mir nur so um die Ohren. Irgendwann hat es mich gepackt. Ich nahm eine Elektroschere und rasierte das ganze Gestrüpp ab.

Was glaubst du, wie lange das so blieb?

Nun, sagen wir wenige Wochen.

Dann war der ganze Mist wieder da.

Genau so frustrierend fühlt es sich an, wenn ein negativer Gedanken in deinen Kopf schießt und dort vor sich hin wuchert. Als könntest du nichts dagegen tun.

Und wie geht es dir dann?

In diesem Artikel erfährst du:

  1. Was dein Gedanke für Folgen hat
  2. Woher deine Gedanken eigentlich kommen
  3. Wie du ihre Wurzel entdeckst
  4. Wie du das im Alltag nutzen kannst

 

Ich gehe davon aus, nicht gut. Der Gedanke beherrscht dich, als seist du seine Marionette.

Ein viel besseres Gefühl ist es, wenn du verstehst, was da gerade passiert und warum es dir so geht, stimmt s?

Dann bekommst du wieder Kontrolle, Gedankenkontrolle.

Verstehen und Zusammenhänge erkennen, sind die Voraussetzung für Veränderung. Alles andere endet im Gestrüpp und kommt wieder.

 

 

Was dein Gedanke bewirkt

Wenn du schon länger meinem Blog folgst, dann weißt du bereits, dass jeder deiner Gedanken Folgen hat (lies z. B. hier).

Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“- Marcus Aurelius

Aber vielleicht denkst du auch: “ Ach, das sind die Umstände, weshalb ich mich gerade so schlecht fühle“.

Ja und nein. Denn ist dir schon einmal aufgefallen, dass niemals zwei Menschen gleich fühlen und (demzufolge) reagieren?

Es kommt darauf an, wie sie über etwas denken!

Und wer hat nun recht?

Eigentlich eine völlig absurde Frage. Beide haben recht.

Menschen beurteilen und bewerten ein Ereignis oder eine Situation (oder sich selbst) entsprechend ihrer inneren Überzeugung, ihrer Glaubensätze und Einstellungen.

 

 

Woher dein Gedanke kommt

Wie ist das so typischerweise bei dir, wenn etwas schief läuft. Ganz und gar nicht so, wie du das möchtest.

Gehst du ab wie Harry (Kampf-Modus), wirst immer stiller (Flucht-Modus), oder machst du dir Sorgen (Starre-Modus)? (Hier erfährst du mehr über Reaktionsmuster)

Wie immer dein Modus ist. Den drei Reaktionen werden unterschiedliche Dinge im Kopf voraus gehen:

  • „So geht das doch nicht!“
  • „Oh je, da kann ich nichts machen“
  • „Das wird doch nicht noch schlimmer werden?“

Dummerweise sind uns diese Gedanken oft gar nicht bewußt. Sie sind zu unseren treuen und gewohnten Begleitern geworden. Wir bemerken sie nicht mehr.

Ähnliche Situationen werden von ähnlichen Gedanken begleitet. Irgendwann haben sie begonnen zu wachsen. Sie haben sich über die Jahre wie ein Teppich miteinander verknüpft. Sie sind entstanden durch alles, was du gelernt, gesehen, erfahren und gehört hast. Das sind die Maschen deines Teppichs auf dem du nun lebst.

Manche Teppiche sind eng gewebt, andere locker, manche bunt, andere schlicht. Kein Leben, keine Erfahrung gleicht der anderen, sie können sich maximal ähnlich sein.

Schauen wir uns das (Teppich) Muster eines Perfektionisten an.

Niemals ist aus seiner Sicht etwas wirklich gut und richtig. Und wenn er ansatzweise zufrieden ist, hat er bereits viel Zeit, Energie und manchmal auch Geld investiert. Aber er kommt nicht an sein ersehntes Ziel. Dass es perfekt ist. Geschweige denn, zufrieden.

Typische Gedankenmuster des Perfektionisten sind:

Alles oder nichts, ganz oder gar nicht.

Ich mach auch immer alles…

Ich/es muss besser werden.

Spare dir die Mühe einen Perfektionisten vom Gegenteil zu überzeugen. Er wird zahlreiche gute und lobenswerte Argumente haben. Aus seiner Sicht. In seiner Welt.

Aber vielleicht hilft ihm diese Frage:

 

 

Wie du zu den Wurzeln eines Gedanken kommst

Diese Frage ist deshalb so wesentlich, weil sie dich an die Wurzeln deines Denkmuster und deiner inneren Überzeugung führt. Und wir wissen ja, dass hier die Wiege liegt, seelisch zu erkranken oder wenig Anspruch an das Leben zu haben.

Die Frage stammt, um ehrlich zu sein nicht von mir ;-). Sie wird klassischerweise in der Verhaltenstherapie angewandt, insbesondere bei Depressionen, Zwängen und Ängsten.

Denke nun an eine wirklich unangenehme Situation: eine Prüfung, eine Blamage, ein Streit.

Oft begleitet diese unangenehme Erinnerung eine Anspannung im Körper.

Und jetzt beginnst du mit dem Beobachten

„Was denke ich gerade darüber?“.

Womit bin ich gerade unzufrieden, nicht einverstanden, was will ich anders?“.

„Was fühle ich?“.

„Welche Gedanken, Sorgen, Zweifel beschäftigen mich in dem Moment?“.

Und schau, was so an Gedanken kommen.

Bleiben wir bei dem Beispiel mit einer peinlichen Situation, eine echte Blamage. Ein typischer Gedanke könnte dann sein: „Das ist echt peinlich!“.

Und nun kommt die Frage:

„Und was ist daran so schlimm?“

(Alternative Fragen können für dich auch passen:

…und dann?

…und wenn das so wäre, was dann?)

Lass uns gemeinsam schauen, was aus dieser Situation wird.

Antwort: „Dass ich mich in Grund und Boden geschämt habe“

„Und was ist daran so schlimm?“

Antwort: „Dass ich rot wurde und echt trottelig gewirkt habe“

„Und was ist daran so schlimm?“

Antwort: „Dass die anderen sicher denken, ich bin völlig blöde“

„Und was ist daran so schlimm?“

Antwort: „Dass mich keiner mehr ernst nimmt“

„Und was ist daran so schlimm?“

Antwort: “ Dass ich dann so überflüssig bin und mich keiner braucht“

„Und was ist daran so schlimm?“

 

Ja, was ist daran so schlimm nicht mehr gesehen zu werden? Man fühlt sich wertlos, nicht geliebt?

Was immer deine Antwort wäre, du bist an der Wurzel angekommen. Der eigenen Wertlosigkeit.

Wie du dieses Vorgehen in deinem Alltag nutzen kannst

Die Wurzeln eines automatischen Gedanken im Kern zu packen, ist aufschlussreich und notwendig. Du lernst dich immer besser kennen und erfährst auf diese Weise, „wie du so typischerweise tickst“. Dadurch kommt ein wichtiger Prozess in Gang.

Du ahnst nun schon, dass hinter deiner Wut und deinem aufbrausenden Verhalten ein unbewusstes Glaubensmuster in dir arbeitet: „Keiner hört mir zu“, mit der Wurzel „Ich bin nicht wichtig!„.

Aber vielleicht stellst du gleichzeitig fest, dass es trotz dieser Erkenntnis gar nicht so leicht ist, diesen Gedanken nun auch zu verändern?

Genauso wie ein Gärtner oder Förster benötigst du geeignetes Werkzeug. Mit einer Nagelschere oder einer Pfeile wirst du vermutlich wenig Erfolg haben.

Dein Erfolg basiert auf aktivem Tun und Wiederholungen.

Doch STOPP!

Ich möchte dich ermuntern zunächst zu erforschen, was in deinen typischen Situationen deine „was ist daran so schlimm?“ Antwort ist.

Also, was denkst du typischerweise?

Schreibe alles auf und frage dann….

Bis du ganz unten bei deinem Kerngedanken angekommen bist.

In meinem nächsten Beitrag schreibe ich darüber, was du konkret tun kannst, um diese automatischen Gedanken zu verändern. Vor allem nachhaltig – oder willst du nach ein paar Wochen wieder Unkraut haben?

Bist du wieder dabei? Ich freue mich auf Dich.

Nur Mut,

Deine Bea