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Wochenlang hat Lisa sich auf das Bewerbungsgespräch vorbereit, an freiwilligen Projekten mitgearbeitet und dem Vorgesetzten gezeigt, was sie alles drauf hat. Sie will diese Position unbedingt und weiss, dass sie dafür alle angeforderten Fähigkeiten und Erfahrungen hat. – Doch dann entscheidet er sich dafür, eine Kollegin zu befördern.

Die Kollegin wird nicht nur befördert, sondern ist auch noch unter allen Mitarbeitern beliebt und wird von allen geschätzt.

Es gibt sie, diese Glückskinder.

Warum ich? Was für eine Enttäuschung! Ich habe doch genauso  gut und viel gearbeitet und verstehe mich mit den Kollegen ebenso blendend! Warum geht immer alles schief? Wozu bekomme ich von allen Tipps zu positivem Denken, wenn es alles nichts hilft?

Solche negativen Gefühle holen uns immer wieder mal ein.

„Mit der Zeit ändern sich Umstände, und die Situationen können sich verbessern“.

Genau eine solche Grundhaltung tragen Optimisten tief in sich.

Sie sehen in jeder noch so negativen Situation eine Möglichkeit zu positiver Veränderung. Sie arbeiten in allen Situationen, die ihnen im Leben begegnen, konstruktiv daran, sie für sich zum Positiven zu verändern.

 

Oberstes Prinzip: Optimismus

Zuversicht ist das wichtigste von allen Prinzipien. Alles andere baut darauf auf. Haben wir das verstanden, sind wir auf dem besten Weg, uns selbst in eine gute Richtung zu steuern.

Es erscheint manchmal, dass Menschen eine falsche Vorstellung von Optimismus haben.

Der Optimist leugnet die Realität nicht. Er kehrt auch nicht mechanisch jeden negativen Gedanken ins Positive um. Diese Tipps geben uns gerne Affirmationen: „Du bist reich und schön!“

Wirklich?

Das glaube ich nicht. Dein Verstand macht zu.

Ein Optimist spinnt kein Stroh zu Gold. Er ist vielmehr Realist. Ein positiver Realist. Er bezieht die Bestandsaufnahme mit ein und blendet nichts aus. Er ist sich der Risiken bewußt und tut trotzdem etwas. Er ist ein Chancenfinder.

In Chancen zu denken, bedeutet, die Gewissheit zu haben, dass sich eine bestimmte Situation ändern kann. Und es wird sich ändern. Das gilt für beide Seiten des Lebens: Für die positiven Dinge und die negativen Ereignisse, die wir gerne loswerden wollen. Obwohl das jeder von uns weiß, sind wir immer wieder überrascht, irritiert und fühlen uns betrogen.

 

Aufbau einer optimistischen Haltung

„Wer ständig glücklich sein will, muss sich oft verändern“

Konfuzius

Wie Konfuzius erklärt, müssen wir uns verändern und fliessen. Egal, was die Situationen in unserem Leben sind. Wir müssen uns in den negativeren Situationen darauf hinsteuern, dass es wieder ein Bergauf gibt.

Wie können wir eine optimistische Haltung aufbauen?

Aus dem Prinzip der Zuversicht, lässt sich ableiten, worauf wir achten sollten.

 

Bessere Aufmerksamkeit als Ziel

Unsere Wahrnehmung zeigt uns oft unsere innere Haltung auf. Diese lässt sich mit einem einfachen Beispiel herausfinden: Stell dir vor, dass du mit einer Freundin auf einer Party bist. Ihr unterhaltet euch mit den Gästen, tanzt und habt Spaß. Am nächsten Tag fragt sie dich: „Wie hat es dir gefallen?“

Wohin lenkt sich dein Blick und deine Aufmerksamkeit?

Vermutlich kommt ihr zu unterschiedlichen Wahrnehmungen.

Zumindest beschreiben das alle Untersuchungen, die sich mit bewußter und vor allem unbewußter Informations-Verarbeitung beschäftigen (Kognitionswissenschaften). Die Ergebnisse sind die folgenden:

  • Wir nehmen nur einen Bruchteil von dem wahr, was wirklich ist. Das sind unsere persönlichen Filter.
  • Diese Filter vereinfachen unser Leben durch „wiedererkennen“-  Wir müssen weniger überlegen.
  • Wiedererkennen ist ein automatischer Prozess und liegt zunächst nicht bewußt vor.
  • Wiedererkennen können wir nur Dinge, die wir kennen. Alles andere blenden wir zunächst aus.
  • Deshalb hat wahrnehmen immer etwas mit persönlicher Erfahrung zu tun. Unsere persönliche Erfahrung schliesst unsere Wertvorstellung, unsere Glaubenssätze, Normen und unsere Lebensgeschichte mit ein.
  • Unsere Wahrnehmung wird von unserer Aufmerksamkeit beeeinflußt

„Das, was wir lernen und woran wir uns erinnern, ist zum Großteil eine Funktion der Aufmerksamkeit.“ Lefrancois (1994)

Wohin du deine Aufmerksamkeit lenkst, liegt in deiner Macht.

Wir erleben am Tag wesentlich mehr Positives als Negatives, auch an sogenannten schlechten Tagen. Das Verhältnis ist sogar 2:1! Wenn wir keine Optimisten sind, nehmen wir diese Dinge oft nicht wahr. Negative Dinge merken wir uns viel einprägsamer. Wir sollten unserer Wahrnehmung deshalb auf die Sprünge helfen. Um eine positive Haltung zu bekommen, gibt es drei Möglichkeiten:

  • Nimm bewusst mehr positive Dinge wahr.
  • Reduziere deinen Focus auf negative Dinge
  • Kombiniere auf beiden Seiten.

Am effektivsten ist es auf beiden Seiten zu arbeiten, denn positve und negative Gefühle werden in unterschiedlichen Gehirnregionen verarbeitet.

Unsere Wahrnehmung sollte eine Billanz von 3:1 herstellen. Das ist machbar, trotz gleicher Umstände. Alles, was wir hier zunächst verändern, ist, was wir uns bewusster machen.

Worauf achtest du? Worüber sprichst du? Woran denkst du? Sind das mehr positve oder eher die schlechten Dinge im Leben?

Am Anfang ist diese bewusste Wahrnehmungsänderung sicher ungewohnt, aber möglich.

 

Aufbau mächtiger Gegenstimmen

Vermutlich schreit beim Durchlesen dieser Zeilen eine innere Stimme in dir auf:

“ In meiner Situation soll ich auch noch positive Dinge wahrnehmen? Die gibt es doch gar nicht“.

Es gibt sie doch.

Die besprochene Wahrnehmungveränderung herbeizuführen ist ein bisschen wie Goldstaub suchen.

Unsere klein-machende Instanz in uns, ist in unserem Alltag deutlich ausgeprägt. Aber sie ist nur eine von vielen Instanzen in uns. Auch, wenn sie gerade jetzt alle anderen übertönt.

Unsere Chance ist, wenn wir eine Gegenstimme dazu schaffen.

Der beste Gegenspieler, den es hier zu stärken gilt, ist die Stimme, die dich freundlich behandelt. Wir nennen ihn in der Therapie den wohlwollenden Begleiter.

Im Prinzip machen wir das täglich. Bei Freunden, unseren Kindern, oder Menschen, die wir gerne haben. Wir muntern sie auf, loben sie und bestärken sie auch in schwierigen Momenten weiter zu machen. Wir sind ein guter Freund oder eine gute Freundin.

 

Wie verhalten wir uns, uns selbst gegenüber?

Wenn du dich dabei ertappst, dass du dich selbst schlecht machst , dann wechsel die Perspektive:

Was könntest du in diesem Moment Freundiches zu dir sagen?

Manchmal klappt es, dass du dich selbst motivierst. Aber es kommt immer wieder mal vor, dass du festhängst? Deine Gedanken fühlen sich an wie Luftschlangen?

 

Grübelfallen

Quelle: www.whudat.de/images/slow-motion_2.jpg

 

In Wirklichkeit dreht sich unser Denken zu:

22% um Kleinigkeiten
30% um Dinge, die wir nicht verändern können
40% um Dinge, die niemals eintreffen

Tatsache ist, das nur 8% unserer Gedanken konstruktiv und berechtigt sind!

Um diese 92% geht es.

Optimistische Menschen kümmern sich konstruktiv um 8% ihrer Gedanken.

Die anderen 92% fließen in die Lösung.

Es ist schwierig diese 92% der Gedanken loszulassen.

Ein kleines Experiment dazu? Versuche in den nächsten 5 Minuten nicht an lila Wände zu denken……

Was ist das Ergebnis?

Du denkst an lila Wände.

Daher musst du einen anderen Weg gehen, als über die 92% nachzugrübeln.

Grübeleien sind Fantasie-Gedanken. Sie drehen sich im Kreis. Es gibt kein Ende. Es gibt keine Lösung. Um sie zu stoppen, musst du ihnen aktiv etwas entgegen setzen.

Du bist ein Grübel-Profi? Dann starte hiermit: Mache über wenige Tage eine Strichliste. Für jeden Gedanken, der dich in eine sinnlose Spirale führt, notiere einen Strich.

Wir nutzen die Fähigkeit deines Gehirns. Wenn du ihm immer wieder das Gleiche präsentierst, wird es die gleichen Ergebnisse produzieren. Eine wirksame Methode ist, uns offene Fragen zu stellen. Dadurch kommen ganz neue Suchprozesse in Gang, wie bei einer Suche nach Resultaten auf Google.

Beginne also, ungewohnte Fragen zu stellen:

  • Was macht mir Spaß & Freude?
  • Mit wem lache ich am meisten?
  • Was gelingt mir gut?
  • Worauf bin ich sogar stolz?
  • Wo bin ich gerne, wo fühle ich mich wohl?
  • Was kann ich heute tun, damit es mir besser geht?
  • Bringt mich das meinem Ziel näher, was ich gerade tue?
  • Wie wäre ich lieber?
  • Welche kleinste Kleinigkeit müsste ich ändern?

Zu welchen Antworten kommst du?

Trage deine Antworten am besten schiftlich in eine Art Tagebuch ein. So lernst das Gehirn am Schnellsten die neue Wahrnehmung.

 

Fazit

Eine optimistische Grundhaltung kannst du dir zulegen. Das Wichtigste ist, dass du dich in die richtige Richtung steuerst und dir deine Wahrnehmung bewusst machst. Anhand deines Tagebuchs kannst du einen Leitfaden erstellen, den du immer wieder mental abrufen kannst, wenn es dir etwas schlechter geht, oder dich eine Situation aus der Bahn wirft.

Schreibe mir gerne deine Erfahrungen dazu auf, gleich hier in den Kommentaren.

Wenn du deine negativen Gedanken gar nicht stoppen kannst, dann klicke hier.

Alles Liebe,

Deine Bea